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BUCHPRÄSENTATION: ELEONORE LAPPIN / BERNHARD SCHNEIDER (HG.): DIE LEBENDIGKEIT DER GESCHICHTE. (DIS-)KONTINUITÄTEN IN DISKURSEN ÜBER DEN NATIONALSOZIALISMUS. Eleonore Lappin (Wien)

Lappin, Eleonore/ Schneider, Bernhard (Hg.): Die Lebendigkeit der Geschichte. (Dis-)Kontinuitäten in Diskursen über den Nationalsozialismus. St. Ingbert: Röhrig 2001(Österreichische u. internationale Literaturprozesse 13). ISBN: 3-86110-285-4 Preis: 569,40 S/39 Euro 1 Burger, Rudolf: Die Irrtümer der Gedenkpolitik. Wider die Rede von der »Verdrängung der Nazizeit« – Ein Plädoyer für das Vergessen. In: Europäische Rundschau 2/2001. Zit. n. Der Standard, 09. 06. 2001. 2 Mit seiner Rede anlässlich der Entgegennahme des »Friedenspreises des Deutschen Buchhandels« am 11.10.1998 löste Martin Walser in Deutschland eine umfangreiche, über weite Strecken sehr polemisch geführte Diskussion zur »Vergangenheitsbewältigung« aus, die in Österreich weder wesentlich rezipiert wurde, noch dazu führte, das Thema als auch für dieses Land relevant aufzugreifen. 3 Müller-Funk, Wolfgang: Erinnerungsbewegte und Vergessenseuphoriker. In: Der Standard, 22.06.2001, p. 39. 4 The American Jewish Yearbook. New York 2000. 5 Cf. dazu die einschlägigen Arbeiten von Dan Bar-On, Gabriele Rosenthal u.v.a. Dan Diner spricht in diesem Zusammenhang auch von der »Zerstörung anthropologischer Gewissheiten«, cf. profil 26/2001, p. 84.

Ist das Reden vom Nationalsozialismus und vom Holocaust – mehr als ein halbes Jahrhundert nach der Befreiung von Auschwitz und nach dem Ende des »Tausendjährigen Reiches« – nichts, als eine künstlich am Leben erhaltene Diskussion? »Eine politische Erpressungsstrategie mit moralischen Mitteln«1? Eine zum Zwecke der »Dauerrepräsentation unserer Schande« geschwungene »Moralkeule«2? Mag sein, dass Thesen wie diese, die bezeichnender Weise in den Nachfolgestaaten des Dritten Reiches, Deutschland und Österreich, erhoben wurden und werden, als Provokation gedacht (Burger), oder von der Sorge getragen sind, Auschwitz könne zur »Drohroutine« verkommen (Walser). Jedenfalls implizieren sie u.a. die Entkoppelung von Ursache (Nationalsozialismus) und Wirkung (»Vergangenheitsbewältigung«) sowie eine Schuldzuweisung an die Opferseite und an jene »Intellektuellen, die [...] der Illusion verfallen, sie hätten sich, weil sie wieder im grausamen Erinnerungsdienst gearbeitet haben, ein wenig entschuldigt, seien für einen Augenblick sogar näher bei den Opfern als bei den Tätern« (Walser): Sie seien dafür verantwortlich, dass die ehemaligen Verfolger und Nutznießer, bzw. deren Nachkommen, nicht zur »Normalität« zurückkehren können. Forderungen, endlich einen »Schlussstrich« unter die »Geschichte« zu ziehen und Erwartungen, sich von der »belasteten Vergangenheit« durch »Entschädigungszahlungen« loskaufen zu können, werden von solchen Argumentationen untermauert. Diese Binnensicht verschließt sich jedoch wesentlichen Gesichtspunkten: - Die Erinnerung an die nationalsozialistischen Verbrechen und deren Opfer – sei sie bewusst oder unbewusst, gewollt oder verdrängt – ist ein elementarer Aspekt im Hinblick auf die Entwicklung und Beurteilung politischer, sozialer und kultureller Werte der Nachkriegsgesellschaften, ein »kultureller Orientierungspunkt moderner westlicher Zivilgesellschaften schlechthin«, nicht nur in den ehemaligen »Täterstaaten«. - Von den Nachwirkungen der nationalsozialistischen Verbrechen sind eben nicht nur jene Gesellschaften betroffen, die in ihrer Mehrheit verantwortlich für sie waren – sei es als aktive TäterInnen und SympathisantInnen des Nationalsozialismus, sei es als schweigende DulderInnen des Unrechts – sondern auch und vor allem jene, in denen überlebende Opfer und Angehörige von Ermordeten in größerer Zahl Zuflucht fanden: in Europa, Palästina/Israel, Shanghai, Amerika und Australien. Über die direkte familiäre und gesellschaftliche Betroffenheit hinaus gehend ist der Holocaust – etwa in den USA, wo die Juden eine Minderheit von lediglich 2.05 % der Gesamtbevölkerung darstellen4, – zum universalisierten Paradigma für Verfolgungshandlungen und zum Anstoß für Nachdenken über eigene Schuld bei der Behandlung der ursprünglichen Bewohner, ethnischer Minderheiten, aber auch bei außenpolitischen – vor allem kriegerischen – Aktionen, geworden. Obwohl die Mehrheit seiner jüdischen Bevölkerung nicht aus Ländern des ehemaligen nationalsozialistischen Machtbereichs stammt, definiert der Staat Israel sein Selbstverständnis ganz wesentlich über die Schoa, etwa in der Rechtfertigung der ablehnenden Haltung gegenüber dem Leben in der Diaspora. - Die z.T. sehr spät erfolgten »Entschädigungsleistungen« an die Verfolgten und Beraubten, über deren Angemessenheit hier nicht diskutiert werden soll, sind als Zeichen des »Goodwill« bzw. als Signal des Umdenkens im öffentlichen und institutionellen Bereich zu verstehen. Diese »Maßnahmen« müssen jedoch auf dem Bewusstsein gründen, dass »offene Forderungen« zwar auf wirtschaftlicher und politischer Ebene im Kompromissweg mehr oder weniger »beglichen«, der millionenfache Verlust von Familienangehörigen, von Heimat und von Kulturen damit aber selbstverständlich nicht kompensiert werden kann. - Berücksichtigt man darüber hinaus die Ergebnisse soziologischer und psychologischer Forschungen zur familialen – und damit gesellschaftliche Prozesse mit-determinierenden – Tradierung der Erlebnisse bei Nachkommen von Opfern, aber auch TäterInnen und MitläuferInnen, so verkümmert das Argument der artifiziellen Aufrechterhaltung des Themas vollends.5 Dass die Zeit und die Verbrechen des Nationalsozialismus aktuelle Wirksamkeit besitzen, ist also kein Postulat aufgrund eines moralischen, ökonomischen oder sonstigen Kalküls. Vielmehr

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http://www.kakanien.ac.at/beitr/materialien/ELappin1.pdf

6 Gemeint ist die Erklärung des damaligen Bundeskanzlers Franz Vranitzky vor dem Nationalrat (08.07.1991), in der er von der »Mitverantwortung für das Leid, das zwar nicht Österreich als Staat, wohl aber Bürger dieses Landes über andere Menschen und Völker gebracht haben«. Zit. n. Botz, Gerhard/ Sprengnagel, Gerald (Hg.): Kontroversen um Österreichs Zeitgeschichte. Verdrängte Vergangenheit, Österreich-Identität, Waldheim und die Historiker. Frankfurt/M., New York 1994, p. 575f. 7 Jörg Haider, damals Landeshauptmann von Kärnten, sagte am 13.06.1991 vor dem Kärntner Landtag: »Na, das hat´s im Dritten Reich nicht gegeben, weil im Dritten Reich haben sie ordentliche Beschäftigungspolitik gemacht, was nicht einmal Ihre Regierung in Wien zusammenbringt. Das muß man auch einmal sagen.« Zit. n. Wofür ich mich meinetwegen entschuldige. Haider, beim Wort genommen. Wien 2000, p. 31. 8 In einem Exklusivinterview mit der Jerusalem Post erklärte Bundeskanzler Wolfgang Schüssel: »The sovereign state of Austria was literally the first victim of the Nazi regime [...] They took Austria by force. They [the Austrians] were the very first victims.« In: Jerusalem Post, 09.11.2000, p. 1; cf. auch die Aussage des FPÖ-Generalsekretärs Peter Sichrovsky: »Vielleicht sollte sich der deutsche Kanzler bei der von ihm so heftig kritisierten FPÖ-ÖVP-Regierung bedanken, dass sie mit österreichischem Steuergeld heute jene versucht zu entschädigen, die durch die Verbrechen der Deutschen zu Schaden gekommen sind.«. Zit. n. Der Standard, 11.05.2001. – Kritisiert wird in solchen Zusammenhängen immer wieder, dass Zitate von den Medien aus dem Kontext gerissen und dadurch sinnverändert wiedergegeben werden. Dem ist entgegen zu halten, dass dieser Umstand im Allgemeinen in der journalistischen Praxis üblich ist und (Spitzen-)PolitikerInnen daher bekannt sein sollte. Vielmehr kann davon ausgegangen werden, dass bestimmte Formulierungen als gezielte »Codes« eingesetzt werden. 9 Die Lebendigkeit der Geschichte. Internationale Konferenz für Überlebende und Nachkommen von Opfern und Tätern des Nationalsozialismus/ The Presence of the Absence. International Holocaust Conference for Eyewitnesses and Descendants of »Both Sides«. Universität Wien, 01.-03.09.1999, http://www.arche.or.at/conf. Die Idee, eine derartige Konferenz in Wien abzuhalten, kam 1998 von Katherine Klinger (Second Generation Trust London). Als Veranstalter zeichneten die Wiener Vereine Arche – Plattform für interkulturelle und wissenschaftliche Projekte (Bernhard Schneider, Walter Baumgartner), der Verein zur Erforschung nationalsozialistischer Verbrechen und ihrer Aufarbeitung (Eleonore Lappin), Kunst und (.) (Richard Jochum), Common Ground (Katherine Antinucci), sowie das Institut für vergleichende Ge-

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ist die Virulenz der Geschichte in vielen, bei genauem Hinsehen in nahezu allen gesellschaftlichen Bereichen zu beobachten, es handelt sich in mancher Hinsicht um eine universelle Rahmenbedingung, und es ist zunächst gar nicht nötig zu hinterfragen, ob zu Recht oder zu Unrecht. Gesellschaftliche Diskurse sind in hohem Maße von Bezugnahmen auf das Thema Nationalsozialismus geprägt. Sie sind einerseits vom Versuch bestimmt, Kontinuitäten zu brechen, »Auschwitz« als das »Ende der Geschichte« zu begreifen, das einen neuen Anfang nötig macht: Erinnerung als Mahnung. Andererseits wurde und wird das Thema beschwiegen und verdrängt und ist durch seine Ausgrenzung gleichermaßen zum kommunizierenden Faktor des Diskurses geworden. Reden wie Nicht-Reden über den NS haben jedoch bisher weder weitere Völkermorde in anderen Weltteilen und deren allzu lange schweigende Tolerierung durch die Weltöffentlichkeit verhindert, noch die Fortsetzung der Diskriminierung, Demütigung und Verfolgung von Opfern auf Basis derselben Vorurteile und Rassismen, wie dies v.a. am Beispiel der Roma und Sinti gerade in Deutschland und Österreich deutlich wird: Über Jahrzehnte konnte sich der Diskurs über den Nationalsozialismus fortsetzen, ohne die Kontinuität der Nichtanerkennung dieser Opfergruppe zu verlassen, ohne den Blick für andauernde Diskriminierung und gesellschaftliche Ächtung zu schärfen. Dennoch gibt es einige Brüche, in der Wahrnehmung aber auch in Diskursen über den Nationalsozialismus, ausgelöst u.a. durch »Ereignisse« wie den Frankfurter Auschwitz-Prozess (Dezember 1963 bis August 1965) und die »68er«-Bewegung bis hin zur »Wehrmachtsausstellung« und Jonathan Goldhagens Buch Hitlers willige Vollstrecker. In Österreich setzte die Beschäftigung einer breiteren Öffentlichkeit mit der eigenen schuldhaften Beteiligung am Nationalsozialismus mit der »Waldheimdebatte« und der davon ausgelösten »Mitverantwortungsthese«6 ein. Begleitet wurden und werden diese Ansätze von »Gegenbrüchen« wie dem »Historikerstreit« oder der »Walser-Debatte« in Deutschland, in Österreich von Politikeraussagen wie jener von der »ordentlichen Beschäftigungspolitik«7, oder der Neuauflage der »Opferthese«8. Offensichtlich rührt der individuelle und gesellschaftliche Bedarf, sich mit den Folgen des Geschehenen zu beschäftigen, daher, dass es uns beschäftigt. Die Dynamik, die die Geschichte »lebendig« erhält, lässt sich weder künstlich erzeugen, noch kann sie per Verordnung außer Kraft gesetzt werden. Ausgangspunkt für diesen Band waren die internationale Konferenz The Presence of the Absence/ Die Lebendigkeit der Geschichte9 (Wien 1999) und das Symposium (Dis-)Kontinuitäten in gegenwärtigen Diskursen über den Nationalsozialismus10 (Wien 2000). Die Konferenz richtete sich an »Überlebende und Nachkommen von Opfern und Tätern des Nationalsozialismus« und thematisierte zum einen die Problematik intergenerationeller Tradierungen auf »beiden Seiten«; zum anderen ging es um das – von diesen Tradierungen wesentlich determinierte – prekäre Verhältnis zwischen den Nachkommen der Opfer und jenen der TäterInnen, MitläuferInnen und ZuseherInnen bzw. um die Voraussetzungen, die das gemeinsame Reden darüber ermöglichen. Der Komplexität der Thematik entsprechend bzw. im Hinblick auf eine möglichst umfassende Integration unterschiedlicher Perspektiven und Zugänge versammelte die Tagung wissenschaftliche Vorträge, Stellungnahmen von VertreterInnen »beider Seiten«, themenspezifische Arbeitskreise, Präsentationen von KünstlerInnen und pädagogischen Initiativen, Erfahrungsberichte sogenannter »encounter groups« sowie ein Angebot zur Begegnung im persönlichen Rahmen. Schwerpunkte des Symposiums im Mai 2000 waren wissenschaftliche Beiträge zum Diskurs über den Nationalsozialismus im Kontext der familiären Kommunikation, der christlichen Kirchen und in Zusammenhang mit gesellschaftlichen Einstellungen in Deutschland und Österreich. Während wir an dieser Publikation arbeiteten, fand in Österreich eine politische »Wende«11 statt: Aus den Nationalratswahlen im Oktober 1999 war die Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) knapp als zweitstärksten Partei hervorgegangen, im Februar 2000 trat sie als Koalitionspartnerin der Österreichischen Volkspartei (ÖVP) in die neue Bundesregierung ein. Damit wurde – erstmals seit 1945 und erstmals in Europa – eine, von vielen KommentatorInnen als »rechtsextrem« eingestufte Partei an einer nationalen Regierung beteiligt, die in zahlreichen, z.T. als revisionistisch und/oder antisemitisch zu wertenden Aussagen ihrer höchsten FunktionärInnen, dem politischen und gesellschaftlichen Konsens über die (Mit-)Verantwortung Österreichs an den NS-Verbrechen widersprach, was – neben anderen Gründen, wie dem Zweifel an der Paktfähigkeit der FPÖ in Zusammenhang mit Fragen der europäischen Einigung – zur mehrmonatigen Unterbrechung der bilateralen Beziehungen der EU-Staaten mit VertreterInnen dieser Regierung – in Österreich als Verhängung von »Sanktionen« (gegen Österreich durch die übrigen EU-Mitglieder) interpretiert – sowie zur Einfügung einer »Präambel« zur Absiche-

schichtswissenschaften, Berlin (Christian Staffa, Sigrid Müller, Manfred Jurgovsky) und Second Generation Trust London (Katherine Klinger, Marion Hamm) verantwortlich. Als HerausgeberInnen gilt unser besonderer Dank allen MitorganisatorInnen der Konferenz, deren Ergebnisse die Grundlage für den vorliegenden Band bildeten. – Die Tagung beschäftigte sich mit der nachträglichen, aktuellen Wirksamkeit von Nationalsozialismus und Holocaust auf die Entwicklung von Identitätskonzepten bei Nachkommen von Opfern und Tätern, in verschiedenen Gesellschaften Europas und im internationalen Vergleich. In diesem Zusammenhang wurde der Tagungsort, an den viele TeilnehmerInnen zum ersten Mal seit ihrer Vertreibung bzw. Flucht zurückkehrten, besonders berücksichtigt, indem der österreichische Kontext als Ausgangspunkt diente. 10 Begleitveranstaltung zur künstlerischen Installation »... der werfe den ersten Stein« von Wolfgang Keller, 06.05.-04.06.2000, Stephansplatz Wien, veranstaltet vom Verein Arche – Plattform für interkulturelle und wissenschaftliche Projekte, cf. dazu http://www.arche.or.at/stephansplatz. 11 Der Begriff »Wende« wird in diesem Zusammenhang vornehmlich von VertreterInnen der neuen Regierungsparteien verwendet. Cf. Khol, Andreas: Die Wende ist geglückt. Der schwarz-blaue Marsch durch die Wüste Gobi. Wien 2001. 12 Einer Telefonumfrage der Sozialwissenschaftlichen Studiengesellschaft (SWS) auf die Frage: »Wer sollte eine Entschädigung bekommen?« zufolge votierten 74 % für »Zwangsarbeiter, die gesundheitliche Schäden erlitten haben«, 68% für »Juden, die im KZ waren«, 64% für »Zigeuner, die im KZ waren«, 59 % für »alle Zwangsarbeiter, die noch leben« und 16 % für »auch Hinterbliebene«, cf. http://www.euroinfo.net/studie/umfrage2000_05.pdf. 13 Exemplarisch sei hier das Statement von Sozialminister Herbert Haupt (FPÖ) in Zusammenhang mit der Äußerung Jörg Haiders: »Wie kann jemand, der Ariel heißt, soviel Dreck am Stecken haben?« (aus der Aschermittwochrede 2001; gemeint ist der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Wien, Ariel Muzicant) angeführt: In einem Fernsehinterview antwortete er auf die Frage, ob diese Passage als antisemitisch zu werten sei: »Nein, das ist ja durch die Zustimmung der FPÖ zu den Restitutionsbeschlüssen für Zwangsarbeiter erwiesen.« In: ZiB 2, ORF, 14.03.2001. Abgesehen von der grundsätzlichen Absurdität dieses Junktims entbehrt es darüber hinaus jeglicher Differenzierung zwischen Verbrechen an ZwangsarbeiterInnen und der »rassischen« Verfolgung von Juden und Jüdinnen im Dritten Reich.

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rung der europäischen Werte sowie der »Mitverantwortungsklausel« in die Regierungserklärung durch den Bundespräsidenten führte. Es war klar, dass dieses Buch nicht erscheinen konnte, ohne auf diese Entwicklungen Bezug zu nehmen, weshalb Beiträge ergänzt und aktualisiert bzw. zusätzliche aufgenommen wurden. Wir danken den Autorinnen und Autoren für ihre Bereitschaft, der »Lebendigkeit der Geschichte« dort, wo es notwendig erschien, durch die Überarbeitung ihrer Forschungsergebnisse Rechnung zu tragen. Andere Texte sind bewusst so publiziert, wie sie anlässlich der Konferenz bzw. des Symposiums, das bereits z.T. auf die politischen Veränderungen reagierte, verfasst wurden. Zufolge der Dynamik mancher der hier beschriebenen Abläufe und Vorgänge – z.B. in Zusammenhang mit den Restitutionsverhandlungen, der Überarbeitung der »Wehrmachtsausstellung« usw. – wäre der Versuch, in diesem Band abschließende und endgültige Betrachtungen anzustellen, zum Scheitern verurteilt. Vielmehr ist es unsere Absicht, in der Zusammenstellung von wissenschaftlichen Beiträgen, von persönlichen Statements auf unterschiedliche Weise Betroffener, von künstlerischen Annäherungen und von Beschreibungen konkreter Maßnahmen und Initiativen einen vielschichtigen Querschnitt der Inhalte und aktuellen Perspektiven in Diskursen über Nationalsozialismus und Holocaust zu vermitteln, und die Nachwirkungen, die alle Lebensbereiche der Nachkriegsgesellschaften beeinflussen – sei es in Deutschland und Österreich, sei es in anderen europäischen Ländern, die unter der NS-Herrschaft litten oder in den Emigrationsländern, v.a. in Nordamerika und Israel – zu thematisieren. Wie schon bei der Konferenz 1999 ist es uns auch hier ein besonderes Anliegen, das Schicksal beider aus »rassischen« Gründen verfolgten Gruppen – der Juden und Jüdinnen sowie der Roma und Sinti – nicht voneinander isoliert, sondern gemeinsam zu verhandeln. Von den Nationalsozialisten zur Auslöschung bestimmt, mussten die Angehörigen beider Gruppen, soweit sie die Konzentrationslager überlebten, mit schweren seelischen und körperlichen Leiden ein neues Leben beginnen. Auch jene, die rechtzeitig flüchten konnten, teilten mit den KZ-Überlebenden den Verlust zahlloser Familienmitglieder und ihnen nahegestandener Menschen sowie der Heimat. Wie schwer die Hypothek der erlittenen Verfolgung und/oder Flucht nicht nur auf den Betroffenen selbst, sondern auch auf deren Nachkommen lastet, zeigen zahlreiche Analysen und Berichte in diesem Band. Aus ihnen wird ersichtlich, welch große Kräfte gerade die erste Generation mobilisieren musste und noch immer muss, und wie prekär die von ihnen so energisch angestrebte »Normalität« für ihre Nachfolgen trotzdem blieb. Während die Leiden der jüdischen Verfolgten zumindest anerkannt wurden und die Integration in ihren neuen Heimatländern weitgehend gelang, blieben Roma und Sinti weiterhin ausgegrenzt: Ihnen wurde auch nur minimale »Entschädigung« vorenthalten, die altbekannten antiziganistischen Vorurteile bestanden unhinterfragt und unkritisiert fort, ja wurden weiterhin in aktive Politik umgesetzt, in vielen Fällen von denselben Personen, die schon vor 1945 die Verfolgung betrieben hatten. Versuche, das Unrecht spät und sehr zögerlich abzuschaffen – von »Wiedergutmachung« kann hier noch weniger gesprochen werden als bei den jüdischen Opfern –, sind zwar auf politischer und institutioneller Ebene bemerkbar. Eine gesellschaftliche Anerkennung der wenigen Überlebenden und deren Nachkommen ist jedoch bis heute nicht in Sicht. Das Schicksal der Roma und Sinti wurde aber auch in den Holocaust-Diskursen weitgehend »übersehen« oder ausgeklammert, wie auch jenes der hom*osexuellen und geistig Behinderten. Nicht zuletzt soll mit diesem Sammelband die völlige Unangemessenheit der »Opferhierarchie« verdeutlicht sowie dagegen Stellung bezogen werden. Österreich hat – unter seiner neuen Regierung und noch vor Deutschland – ein Abkommen über die Entschädigung von Zwangsarbeitern abgeschlossen. Die Restitution von Raubkunst wird fortgesetzt, erste Ergebnisse der Historikerkommission liegen vor, und die Entschädigung für entzogene Mietrechte wird diskutiert. In einer Erhebung vom Mai/Juni 2000 hat sich die überwiegende Mehrheit der befragten ÖsterreicherInnen dafür ausgesprochen, dass »Zwangsarbeiter, die im 2. Weltkrieg in Österreich arbeiten mussten« eine Entschädigung bekommen sollen.12 Diesen Schritten der materiellen »Wiedergutmachung« und ihrer relativ hohen Akzeptanz stehen jedoch ein unverhohleneres Auftreten von Antisemitismus, ein Sinken der Hemmschwelle gegenüber Fremdenfeindlichkeit sowie die zunehmende Tolerierung totalitärer Überlegungen gegenüber. Die Tendenz, sich mittels »Entschädigungszahlungen« von der »belastenden Vergangenheit« und einschlägigen Vorwürfen endgültig »loskaufen« zu wollen, nimmt zu.13 Der in diesem Band häufig zitierte »Pakt des Schweigens« ist noch lange nicht durchbrochen, er scheint sich vielmehr zwischen der Tätergeneration und deren Enkel in Österreich wie auch in Deutschland neu zu verfestigen. Berichte von Begegnungsgruppen beschreiben u.a. die Schwierigkeiten, die das Durchbrechen des Schweigens, das Sich-Einander-Öffnen noch immer bereiten. Die nach wie vor problematische Situation der Roma und Sinti, aber auch anderer »Minderheiten« in ihren Bemühungen um gesellschaftliche Anerkennung zeigen, wie tief die Kluft des Unverständnisses und des Nicht-Verstehen-Wollens der »anderen Seite« noch immer ist.

Nicht zuletzt deshalb werden Diskurse über den Nationalsozialismus und den Holocaust weiterhin aktuell und relevant bleiben. Unser Dank gilt den Autorinnen und Autoren dieses Bandes sowie Naomi Osorio-Kupferblum für das Lektorat der englischen Beiträge. Für die finanzielle Unterstützung der Recherchen, Redaktions- und Lektoratsarbeiten danken wir dem Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus sowie dem Referat Wissenschafts- und Forschungsförderung der Abteilung für Stadtentwicklung und Stadtplanung der Stadt Wien. Inhalt: Einleitung (Eleonore Lappin und Bernhard Schneider) Bezugnahme 01 Moshe H. Jahoda: »Du hast gemordet und auch geerbt«. Erwartungen von Überlebenden der Schoa an die ÖsterreicherInnen und an Österreich 02 Peter Pulzer: Exil und neue Heimat 03 Heidemarie Uhl: Das »erste Opfer« – Das österreichische Gedächtnis und seine Transformationen in der Zweiten Republik 04 Moshe Zuckermann: Die Parzellierung der Schoa-Erinnerung im heutigen Israel. Vom historischen Ereignis zum Gegenstand ideologischer Projektion 05 Gerard Rwagasana: The Rwandan genocide of the Tutsis. Another lesson of »Never again«? 06 Gerhard Bodendorfer: Schuld und Sühne?! Die katholische Kirche und ihr schwieriger Umgang mit der Schoa Prozess 07 Claudia Kuretsidis-Haider: Verdrängte Schuld – vergessene Ahndung. NS-Prozesse in Österreich 08 Wolfgang Neugebauer: Zur Problematik der Aufarbeitung der NS-Vergangenheit in Österreich 09 Wolfgang Benz: Möglichkeiten und Grenzen der Gerechtigkeit: NS-Prozesse und deutsche Nachkriegsgesellschaft in den ersten Nachkriegsjahren 10 Michael Stiller: Zu arm, zu alt, zu hilflos. Echo auf aktuelle Forderungen von Opfern des Nationalsozialismus aus den Ländern der früheren Sowjetunion Tradierung I 11 Daniel Strauß: Zur Nachkriegsgeschichte der Sinti und Roma in Deutschland 12 Erika Thurner: Die Roma – Opfer von NS-Verfolgung und Nachkriegs-Entschädigungspolitik 13 David Soetendorp: A Generation Confronting the Loss of Community 14 Ruth Goodman: Memory, Family Stories and Intergenerational Communication 15 Gabriele Rosenthal: Sexuelle Gewalt in Kriegs- und Verfolgungszeiten. Biographische und transgenerationelle Spätfolgen bei Überlebenden der Shoah, ihren Kindern und EnkelInnen 16 Miriam Rieck: Holocaust survivors in psychological literature and in their testimonies. Theoretical considerations 17 Dorit B. Whiteman: Emotional Adjustment of Concentration Camp Survivors and Escapees Seite 4/11

18 Helga Amesberger und Brigitte Halbmayr: Vom Leben nach dem Überleben. Die Lebenssituation von ehemals inhaftierten Österreicherinnen des Frauenkonzentrationslagers Ravensbrück Tradierung II 19 Gertraud Benke und Ruth Wodak: Fulfilling one's duty? Memorizing what has not been 20 Doris Gödl: Das Schweigen zum Sprechen bringen. Generationengeschichte als Tätergeschichte 21 Margit Reiter: »Tischgespräche«. Intergenerationelle Kommunikation über den Nationalsozialismus 22 Christian Schneider: Erbschaft der Schuld? Der Diskurs über die NS-Vergangenheit in den deutschen Nachkriegsgenerationen 23 Lars Rensmann: Politisch-psychologische Nachwirkungen des Nationalsozialismus in der Gegenwart. Zum Verhältnis von neueren Vergangenheitsdiskursen und gesellschaftlichen Einstellungen gegenüber dem Holocaust in Deutschland Initiative 24 Anton Legerer: Umgang mit dem österreichischen Anteil am Nationalsozialismus: »Gedenkdienst« als Katalysator der »Dritten Generation« für die Erinnerung an den Völkermord an Juden, Roma und Sinti und an das nationalsozialistische Terrorregime 25 Hannah M. Lessing: Wiedergutmachung in Österreich. Von der Unterlassung zur symbolischen Geste 26 Max Kothbauer: Zur Übernahme der Verantwortung 27 Anna E. Rosmus: Looking Behind the Scenes 28 Samson Munn: The Austrian Encounter 29 Urs Urech: Höflichkeit und Anstand genügen nicht. Eine ehrliche Begegnung zwischen jüdischen Menschen und ihren »Verbündeten« 30 Susanne Baranyai: Verein Roma Oberwart 31 Andreas Sarközi: Kulturverein österreichischer Roma 32 Mirjam Karoly: Romano Centro 33 Renata M. Erich: Gedanken zur Erziehung von Romakindern Repräsentation 34 Ido Abram und Piet Mooren: Holocaust, Erziehung, Unterricht und Kindergarten 35 Kersten Brandt: Privatfotos von Deportierten im Archiv der Gedenkstätte AuschwitzBirkenau 36 Gottfried Wagner: »Entartete Musik« als Protest gegen die NS-Vergangenheit: Zur Situation der musikalischen Identität nach 1945 – Versuch einer Bestandsaufnahme 37 Stephen C. Feinstein: Absence/Presence: The Artistic Memory of the Holocaust and Genocide. Constructing an exhibition 38 Rayah Redlich: The Idea of The Fragment 39 Doron Rabinovici: Jidntität. Angeln aus christlicher Sicht oder Gibt es eine jüdische Erzähltradition in der deutschen Gegenwartsliteratur?

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Autorenverzeichnis: Abram, Ido geb. 1940 in Jakarta, Indonesien (damals: Batavia, Niederländisch-Indien). Während des Zweiten Weltkriegs in japanischen Lagern interniert. Nach der Befreiung Schulzeit und Studium der Erziehungswissenschaft in den Niederlanden. 1990-98 Ordinarius für »Holocaust Education« an der Universität Amsterdam. Veröffentlichungen zur jüdischen Kultur und Identität, zur multikulturellen Erziehung und »Erziehung nach Auschwitz«. Amesberger, Helga geb. 1960 in Waizenkirchen, Oberösterreich. Studium der Ethnologie und Soziologie an der Universität Wien. Seit 1993 als Sozialwissenschafterin am Institut für Konfliktforschung, Wien. Gründungsmitglied der ARGE Wiener Ethnologinnen, Konzeptualisierung und Organisation mehrerer Symposien. Forschungsschwerpunkte: Rassismus, Rechtsextremismus, Frauenforschung, Nationalsozialismus und Holocaust. Baranyai, Susanne geb. 1966 in Oberwart, Mutter von 3 Kindern. Sozial- und Berufspädagogin (im 2. Bildungsweg). 1989 Mitinitiatorin und -gründerin des Verein Roma Oberwart, gemeinsam mit vielen Roma und Nichtroma. Benke, Gertraud born in 1970. Studies of Applied Linguistics and Semantics at the University of Vienna, Austria and Stanford University, California. For the last couple of years, she has been engaged in various projects performing historio-political discourse analyses as well as studying classroom discourse in the natural sciences in the USA and Austria. Presently she is living in Vienna. Benz, Wolfgang geb. 1941. Studierte Geschichte, Politische Wissenschaft und Kunstgeschichte in Frankfurt am Main, Kiel und München. 1969-90 Mitarbeiter des Instituts für Zeitgeschichte in München; Gastprofessuren in Australien und Mexiko. Seit 1990 Professor an der Technischen Universität Berlin und Leiter des Zentrums für Antisemitismusforschung; Vorsitzender der Gesellschaft für Exilforschung. Mitgründer und Herausgeber der Zeitschrift Dachauer Hefte; Herausgeber mehrerer Buchreihen; Mitherausgeber der Zeitschrift für Geschichtswissenschaft; zahlreiche Veröffentlichungen zur deutschen Geschichte im 20. Jahrhundert. Bodendorfer, Gerhard geb. 1960 in Salzburg. Studien der Theologie und Judaistik in Salzburg und Wien. Seit 1984 am Institut für Alttestamentliche Bibelwissenschaft an der Universität Salzburg. 1999-2000 Lehrbeauftragter der Universität Portland, Oregon. 20002001 Lehrstuhlvertreter am Institut für christlich-jüdische Forschung in Luzern, Schweiz. Arbeitsschwerpunkte und Publikationen zu: jüdische Rezeption der Bibel, christlich-jüdischer Dialog. Brandt, Kersten geb. 1964. Studium der Germanistik und Geschichte. Seit 1998 Mitarbeiterin in der Fotodokumentation des Fritz Bauer Instituts (Studien- und Dokumentationszentrum zur Geschichte und Wirkung des Holocaust) in Frankfurt am Main. Erich, Renata M. geb. 1933 in Prag. Matura und Studium der Rechtswissenschaften in Wien. Arbeit im Außenamt, Sekretärin an der österreichischen Botschaft Washington, freie Journalistin, Redakteurin beim Bayerischen Rundfunk Fernsehen. TV-Beiträge vor allem über Südosteuropa, u.a. großer Beitrag über Roma in Rumänien. Seit 1994 Schriftführerin von Romano Centro, Verein für Roma in Wien. Publikationen: »Ojtser«: Das Schtetl in der Moldau und Bukowina heute, mit Photographien von Edmund Hofer; Überarbeitung von: Die Roma Rumäniens von Franz Remmel. Feinstein, Stephen C. BA from Villanova University and Ph.D. from New York University in Russian History. Since 1969 Professor of History and Art History at the University of Wisconsin-River Falls (now emeritus). Acting Director and since 1999 Director of the Center for Holocaust and Genocide Studies at the University of Minnesota. In 1985 guest curator for the 5000 square foot exhibition, Witness and Legacy: Contemporary Art About the Holocaust, that started at the Minnesota Museum of American Art in 1995 and will be on tour through the year 2002 at twelve other museum sites across the United States. In 1999 curator of a 7000 square foot exhibition at the University of Minnesota's Nash Gallery, Absence/ Presence: The Artistic Memory of the Holocaust and Genocide. Numerous publications on contemporary art/artistic responses on Holocaust, second generation. Gödl, Doris Psychoanalytikerin in freier Praxis und Sozialwissenschaftlerin in Salzburg. Forschungsschwerpunkte: Täterschaft von Frauen während des Nationalsozialismus, transgenerationelle Identifizierungen in der »zweiten und dritten Generation«. Darüber hinaus arbeitet sie – Seite 6/11

ausgehend von ihrer Arbeit mit kriegstraumatisierten Frauen im ehemaligen Jugoslawien – zu individuellen Verarbeitungsweisen von politischer Traumatisierung, Flucht und Exil. Goodman, Ruth M.S.W., R.S.W., Ph.D. Candidate in Sociology, York University, Toronto. Senior Social Worker, Jewish Home for the Aged, Baycrest Centre for Geriatric Care, Toronto, Ontario. Course Director, School of Social Work, York University, Toronto. Halbmayr, Brigitte geb. 1965 in St. Johann, Niederösterreich. Studium der Soziologie und Politikwissenschaft in Wien. Seit 1992 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Konfliktforschung. Forschungsschwerpunkte: Rechtsextremismus, Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Frauenforschung, Nationalsozialismus und Holocaust. Jahoda, Moshe H. geb. 1926 in Wien. Seine Eltern und Schwester wurden in Auschwitz ermordet, er selbst entkam mit einem Kindertransport nach Palästina. Offizier in der Untergrundarmee Hagana, später Major in der israelischen Armee. Hohe Ämter in Ministerien und Botschaften. Seit 1990 Direktor des American Joint Jewish Distribution Committee, u.a. für Sozialprojekte und die Wiederbelebung jüdischer Gemeinden in Ungarn, Bulgarien und der Slowakei verantwortlich. Seit 1997 Vizepräsident der Claims Conference in New York, seit 1999 Leiter deren Dependance in Wien; als solcher maßgeblich an den Verhandlungen des 2001 mit der österreichischen Regierung abgeschlossenen Restitutionsvertrags beteiligt. Jahoda ist verheiratet, Vater von drei Kindern und Großvater von sieben Enkelkindern. Karoly, Mirjam geb. 1970 in Frankfurt am Main. Politologin. Seit 1998 Mitarbeiterin im Verein Romano Centro. Derzeitiger Forschungsschwerpunkt: Untersuchung zur Situation von Romakindern in Schulen in der Ostslowakei. Kothbauer, Max geb. 1950 in Wien. Studium der Volkswirtschaft an der Universität Wien. 1976-77 Österreichische Länderbank AG, 1977-78 Bundesministerium für Handel, Gewerbe und Industrie, Industriesektion, 1978-84 Österreichische Länderbank AG, 1984-86 Wirtschaftspolitischer Sekretär im Bundesministerium für Finanzen, 1986-88 Kabinettchef im Bundeskanzleramt, 1988-89 Mitglied des Vorstands der Österreichischen Credit-Institut AG, 1989-91 Generaldirektor-Stellvertreter und Mitglied des Vorstands der Wiener Städtischen Wechselseitigen Versicherungsanstalt, 1991-97 Generaldirektor-Stellvertreter und Stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes der Creditanstalt-Bankverein, 1997-2001 Vorstandsvorsitzender der Österreichischen Postsparkasse AG. Kuretsidis-Haider, Claudia geb. 1965 in Wien. Studium der Geschichte und Geographie. Wissenschaftliche Leiterin der Zentralen österreichischen Forschungsstelle Nachkriegsjustiz, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes sowie der österreichischen Historikerkommission. Forschungsfelder und Publikationen zu: Nachkriegsjustiz und Entnazifizierung; Verbrechen an ungarischen Juden zu Kriegsende; »Vergangenheitsbewältigung« und Gedenkkultur; Vermögensentzug bei politisch Verfolgten in der NS-Zeit. Lappin, Eleonore geb. 1951 in Wien. Studium der Deutschen, Englischen und Vergleichenden Literaturwissenschaften sowie der jüdischen Geistesgeschichte in den USA und Israel. Seit 1989 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Geschichte der Juden in Österreich. Seit 1998 Präsidentin des Vereins zur Erforschung nationalsozialistischer Gewaltverbrechen und ihrer Aufarbeitung. Forschungsschwerpunkte und Publikationen zu: Moderne Geschichte und Geistesgeschichte des deutschsprachigen Judentums, Zwangsarbeit ungarischer Juden in Österreich, Justiz- und Erinnerungspolitik in der Zweiten Republik. Legerer, Anton geb. 1966. Studium der Psychologie in Wien. Lehrbeauftragter für Kommunikation. Freier Journalist mit Schwerpunkt Nationalsozialismus, Holocaust und jüdische Themen. Mitbegründer und jeweils mehrjähriges Vorstandsmitglied der Vereine Gedenkdienst und Arche – Plattform für interkulturelle und wissenschaftliche Projekte. Ab Oktober 2001 Doktoratsstipendium am europäischen Hochschulinstitut in Florenz (Dept. of History and Civilisation); Titel der Doktorarbeit: »Modelle eines generationsspezifischen Umgangs mit Nationalsozialismus und Holocaust im Vergleich: Friedens-, Gedenk- und Sühnedienste in Deutschland und Österreich.« Lessing, Hannah M. geb. 1963 in Wien. Studium der Handelswissenschaften an der Wirtschaftsuniversität Wien; Aktivitäten im Rahmen der Studentenbewegung in Österreich und im Ausland zur Bekämpfung des (Neo-)Nationalsozialismus. Seit September 1995 Generalsekretärin des Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus.

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Mooren, Piet Literatur- und Didaktikwissenschaftler an der Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft der Universität Brabant, Niederlande. Dissertation: »Het prentenboek als springplank. Cultuurspreiding en Leesbevordering door prentenboeken«. (»Das Bilderbuch als Sprungbrett. Kulturvermittlung und Leseförderung durch Bilderbücher«), Nijmegen 2000. Zahlreiche Beiträge in Fachzeitschriften und Bucheditionen, u.a. über Jugendliteratur und Lese-Unterricht. Munn, Samson born in 1952 in New York. Radiologist in academic practice in Boston. As a son of two concentration camp survivors (from Lodz, Poland, and Aurich, Germany) and original participant in To Reflect and Trust (founded in 1992 by Dan Bar-On), he founded its US non-profit corporation and was the corporate president for five years. Dr. Munn founded The Austrian Encounter in 1995 in Vienna and still facilitates its meetings. In 2000 he (and Katherine Klinger) co-founded The Foundation Trust, in Boston (and London). Neugebauer, Wolfgang geb. 1944 in Wien. Studium der Geschichte und Geographie an der Universität Wien. Seit 1970 wissenschaftlicher Mitarbeiter des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes in Wien, seit 1983 dessen wissenschaftlicher Leiter. Seit 1996 Lehrveranstaltungen an der Universität Wien. Arbeitsschwerpunkte und Publikationen zu: »Widerstand und Verfolgung« in den österreichischen Bundesländern (bisher 13 Bände zu 6 Bundesländern); Geschichte der Arbeiterbewegung und NS-Justiz; NS-Euthanasie und -»Rassenhygiene«; Geschichte der Anatomischen Wissenschaft 1938-45; Stalinismusanalysen; Rechtsextremismus. Pulzer, Peter geb. 1929 in Wien. Emigration nach England 1939. Studium am King's College, Cambridge (MA, Ph.D.). 1957-84 Lecturer für Politikwissenschaft und Zeitgeschichte an der Universität Oxford. 1985-96 Professor of Government and Fellow of All Souls College, Oxford. Ausgewählte Publikationen: »The Rise of Political Anti-Semitism in Germany and Austria«; »Jews and the German State. The Political History of a Minority«; »German Politics 1945-1995«. Rabinovici, Doron geb. 1961 in Tel Aviv, lebt seit 1964 in Wien. Historiker und Schriftsteller. Bücher: Papiernik. Frankfurt/M. 1994; Suche nach M. Frankfurt/M. 1997; Instanzen der Ohnmacht. Der Weg zum Judenrat. Frankfurt/M. 2000. Redlich, Rayah Studies in ceramics, industrial design and sculpture at Bezalel Academy (Jerusalem), Royal College of Art (London), Pratt Institute (New York); MA in Philosophy at Haifa University. Art educator at Bezalel Academy (1971-75) and Haifa University (since 1979). 16 one-woman shows in Israel, Canada, the Netherlands and the US; 36 group exhibitions in Israel, Germany, US, England, Japan and Canada. Sculptures represented in permanent collections at the Hebrew University (Jerusalem), the Yad Vashem Museum (Jerusalem), Shigaraki Contemporary Ceramic Art Park (Japan), Hallo Kruit House Museum (The Netherlands). Visiting Artist in: Parson School of Art (New York City), EKWC Denbosch (The Netherlands), Interchange Kunstat (Czech Republic), SCCP Shigaraki (Japan). Teacher at the Art and Design Academy in Beijing (China). Reiter, Margit Assistentin am Institut für Zeitgeschichte an der Universität Wien. Forschungsschwerpunkte und Publikationen: Beziehungen Österreich-Israel; Antisemitismus in der Linken; Generation und Gedächtnis mit Schwerpunkt »Kinder der Täter«. Aktuelle Publikation: Unter Antisemitismusverdacht. Die österreichische Linke und Israel nach der Shoah. Innsbruck, Wien, München, Bozen 2001. Rensmann, Lars geb. 1970. Studium der Politikwissenschaft, Germanistik und Soziologie in Münster, Iowa, New York und Berlin. Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Politikwissenschaft der Freien Universität Berlin und Visiting Scholar am Department of History der University of California at Berkeley. Jüngste Veröffentlichungen: Kritische Theorie über den Antisemitismus. Hamburg/Berlin 1998; Umkämpftes Vergessen: Walser-Debatte, HolocaustMahnmal und neuere deutsche Geschichtspolitik. Berlin 2000 (gemeinsam mit Micha Brumlik und Hajo Funke). Rieck, Miriam BA in Psychology and Sociology, MA in Psychology, University of Haifa, Israel. Since 1979 Research Fellow at the Ray D. Wolfe Center for Study of Psychological Stress, the University of Haifa. Main involvement: Computerization and abstracting of the literature concerned with the psychological state of Holocaust survivors and their offspring; conducting empirical studies of the psychological state of Holocaust survivors’ offspring; surveying and summarizing of the literature. 1979-90 developmental and educational psychologist, KiryatYam. 1989-94 developmental evaluations of children aged 3-7 years, born at very low birth Seite 8/11

weight, Hadassah Hospital, Jerusalem. 1997 establishment of an archive for Holocaust survivors’ audio-video testimonies in collaboration with the Fortunoff Archive at Yale University and Washington Holocaust Museum. In 2000 interviewing of child survivors. Numerous publications and scholarly presentations. Rosenthal, Gabriele geb. 1954 in Schwenningen am Neckar. Studium der Soziologie und Psychologie an der Universität Konstanz. 1980-85 Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Freien Universität Berlin, Institut für Soziologie. 1986-89 Wissenschaftliche Assistentin an der Universität Bielefeld, Fakultät für Soziologie. Seit 1989 Gastdozenturen an der Ben Gurion University of the Negev, Beer-Sheva, Israel. 1993 Habilitation in Allgemeiner Soziologie, insbesondere Interpretative Soziologie an der Gesamthochschule Kassel, Fachbereich Sozialwesen. 1992-96 wissenschaftliche Leitung eines DFG-Forschungsprojekts in Deutschland und Israel zum Thema Der Holocaust im Leben von drei Generationen. 1996-98 Vertretungsprofessur an der Gesamthochschule Kassel für Soziale Therapie. 1999-2001 Vertretungsprofessur für Soziologie, Universität zu Köln, Seminar für Sozialwissenschaften. Gegenwärtige Position: Vertretungsprofessur für Qualitative Methoden, Universität Göttingen, Methodenzentrum Sozialwissenschaften. Lehr- und Forschungsbereiche und Publikationen zu: Interpretative Soziologie; Biographieforschung; Qualitative Methoden; Familiensoziologie; Soziale Therapie. Rosmus, Anna E. born in Passau, Germany. Disclosed the covered-up Nazi past of her home town as a teenager. The movie Das schreckliche Mädchen (The Nasty Girl) is based on her story. Since then, she has carried out numerous projects and publications disclosing antiSemitism and the Nazi past of her home town. Several distinctions and awards such as the »Conscience-in-Media«-award from the American Society of Journalists and Authors, the Sarnat-award of the Anti-Defamation League, the Holocaust Memorial Award of the Holocaust Survivors & Friends as well as the Galinski award of the German Jewish Community. Rwagasana, Gerard born in 1946 in Ngozi. M.Sc. in Physics, Ph.D. in Didactics from the Russian People's Friendship University at Moscow. Senior Lecturer, Head of Department of Exact Sciences, Faculty of Education, National University of Rwanda. Member of the board of IBUKA (»Remember«) – The Association of the Survivors of the Genocide, chairman of the national commission of justice of IBUKA. Sarközi, Andreas geb. 1964 in Oberwart. 1979-82 Kochlehre im Hotel Sacher, Lehrabschlussprüfung. Nach dem Grundwehrdienst mehrjährige Berufspraxis in österreichischen Saisonbetrieben (Burgenland, Tirol, Kärnten, Vorarlberg); zwischenzeitlich Absolvierung des Konzessionskurses für das Gastgewerbe am WIFI-Wien. 1989-97 Koch im Vienna Marriott und im ANA Grand Hotel Wien. Seit September 1997 Sekretär des Kulturvereins österreichischer Roma. Schneider, Bernhard geb. 1963. Studium der Architektur an der Technischen Universität Wien. 1992-93 Mitarbeit an der Gedenkstätte Theresienstadt (Gedenkdienst). 1995 Gründung und seither Leitung des Vereins Arche – Plattform für interkulturelle und wissenschaftliche Projekte. Realisierung zahlreicher Bildungsprojekte, z.B. Architekturseminare zum Thema Memorial Architecture. Arbeitet als freischaffender Baukünstler u.a. im Bereich Gedenkstättenarchitektur. Herausgeber (gemeinsam mit Richard Jochum) des Sammelbandes: Erinnerungen an das Töten. Genozid reflexiv. Wien, Köln, Weimar 1999. Schneider, Christian Soziologe und Forschungsanalytiker. Mitarbeiter am Sigmund FreudInstitut (Frankfurt am Main) im Schwerpunkt »Psychoanalyse und Gesellschaft«. Privatdozent an der Universität Kassel. Forschungsschwerpunkte: Kulturtheorie; psychoanalytische Generationengeschichte; Zeitdiagnose. Ausgewählte Veröffentlichungen: Das Erbe der Napola. Versuch einer Generationengeschichte des Nationalsozialismus. Hamburg 1996 (gemeinsam mit C. Stillke und B. Leineweber); Trauma und Kritik. Zur Generationengeschichte der Kritischen Theorie. Münster 2000 (gemeinsam mit dens.). In Vorbereitung: Identität und Macht. Dissidente Biografien in Deutschland Ost und Deutschland West. (gemeinsam mit A. Simon, H. Steinert und C. Stillke). Stiller, Michael geb. 1945 in Hirschberg, Schlesien. Nach der Flucht der Eltern in Oberösterreich aufgewachsen. Studium der Germanistik, der Geschichte und Rechtswissenschaften in München und Würzburg. 1967 Stipendium an der Deutschen Journalistenschule in München. Seit 1968 Redakteur der Süddeutschen Zeitung mit den Schwerpunkten Innenpolitik, Rechtsextremismus und Behandlung von NS-Opfern. Publikation: Die Republikaner. München 1989. 1988 und 1994 Wächterpreis der deutschen Tagespresse.

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Soetendorp, David born in 1945 in Amsterdam as the second son of Dutch Jewish Holocaust survivors; grew up in Israel and Holland. Rabbinic Ordination from the Leo Baeck College, London. Since 1972 Rabbi in Bournemouth, UK. He is currently in the process of training in psychotherapy. Rabbi Soetendorp is married with two children. Numerous publications on the subject of Second Generation Survivor experience. Strauß, Daniel geb. 1965; lebt in Ortenberg, Hessen. Landesvorsitzender des Verbandes deutscher Sinti und Roma, Baden-Württemberg, sowie stellvertretender Vorsitzender des Dokumentations- und Kulturzentrums deutscher Sinti und Roma in Heidelberg. 1995-97 Leiter des Projekts Unterrichtsmaterialien zur Geschichte und Gegenwart deutscher Sinti und Roma und zum Antiziganismus am Fritz Bauer Institut, Studien und Dokumentationszentrum zur Geschichte und Wirkung des Holocaust in Frankfurt am Main. Von 1998-2000 Leiter des pädagogischen Institutes Nationale Minderheiten – Sinti und Roma (Marburg). 1998 Mitbegründer der Gesellschaft für Antiziganismusforschung mit Sitz in Marburg. Zahlreiche Veröffentlichungen. Thurner, Erika Professorin am Institut für Politikwissenschaft der Universität Innsbruck. Arbeitsschwerpunkte und Publikationen zu: Widerstand und Verfolgung in der NS-Zeit; Minderheitenforschung am Beispiel der Sinti und Roma; Regionale Arbeiterbewegungsgeschichte; Historische Frauenforschung. Zahlreiche Publikationen. Uhl, Heidemarie Historikerin. Mitarbeiterin des Forschungsprogramms Orte des Gedächtnisses an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien, Kommission für Kulturwissenschaften und Theatergeschichte (Leitung: Moritz Csáky). 1994-2000 Mitarbeiterin des Spezialforschungsbereiches Moderne. Wien und Zentraleuropa um 1900 an der Universität Graz. 1996-98 erhielt sie das Charlotte-Bühler-Habilitationsstipendium des Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF). Ihre Forschungsschwerpunkte sind Kultur und Gesellschaft in der Moderne sowie historische Identität Österreichs nach 1945. Zahlreiche einschlägige Publikationen. Urech, Urs Lehrer und soziokultureller Animator, Baden (Schweiz). Nach einigen Jahren Schuldienst und Jugendarbeit tätig für das National Coalition Building Institute in der Schweiz als Kursleiter, Erwachsenenbildner und Dozent für Rassismus und Gewaltprävention. Leiter einer nationalen Kampagne in Zusammenarbeit mit Kirchen gegen Antisemitismus. Wagner, Gottfried geb. 1947 in Bayreuth. Musikwissenschafter, freiberuflicher Autor und Regisseur. Lebt seit 1983 in Italien. Studium der Musikwissenschaft, Philosophie und Germanistik in Deutschland und Österreich und Welthandel an der Universität Bocconi in Mailand in Verbindung mit Tätigkeiten in der Kredit- und Firmenkundenabteilung der Deutschen Bank in Deutschland und Italien. 1977 Dissertation an der Universität Wien über Das musikalische Zeittheater von Kurt Weill und Berthold Brecht (als Buch publiziert in Deutschland, Japan und Italien). Interessensschwerpunkte und Publikationen zu: Deutsche Kultur und Politik des 19. und 20. Jahrhunderts, Antisemitismus, Weill, Ullmann, Wagner, Liszt sowie Berlioz und Mozart. Seit 1988 Mitglied des Pen Club Liechtenstein. 1992 Mitbegründer der Post Holocaust Dialog Gruppe (PHDG) gemeinsam mit Dr. Abraham Peck. Auszeichnungen für humanitäre, musikwissenschaftliche und musiktheatralische Arbeiten. Autobiographie: Wer nicht mit dem Wolf heult. Köln 1997 (übersetzt in 6 Sprachen). Whiteman, Dorit B. Clinical and counselling psychologist at a private establishment in Queens, New York. Prior to this, she co-founded and headed the Flushing Hospital Mental Health Clinic. Associated editor of the Psychotherapy magazine. Publications: The Uprooted – A Hitler Legacy: Voices of Those Who Escaped before the »Final Solution«. New York: Perseus Books 1993; Escape via Siberia: A Jewish Child´s Odyssey of Survival. New York: Holmes & Meier Publishers 1999. Wodak, Ruth Full professor for Applied Linguistics and Discourse Analysis, University of Vienna; research professor at the Austrian Academy of Sciences until October 2002. Director of the Research Center at the Austrian Academy of Sciences »Discourse, Politics, Identity«. Visiting Professor at various universities in the US (Stanford, Minnesota, Georgetown) and Sweden (Uppsala). Editor of Language and Politics and co-editor of Discourse and Society; editor of four book series. Recent book publications: Racism at the Top (with Teun van Dijk); Methods of Text and Discourse Analysis (with Stefan tit*cher, Michael Meyer); Discourse and Discrimination (with Martin Reisigl); Semiotics of Racism (with Martin Reisigl); Gender and Discourse. Methods of CDA (with Michael Meyer).

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Zuckermann, Moshe geb. 1949 in Tel-Aviv. Lebte zwischen 1960-70 in Frankfurt am Main, 1970 Rückkehr nach Israel. Studium der Soziologie, Politologie und Geschichte, 1987 Promotion über Die Rezeption der Französischen Revolution in der deutschen Geschichtsschreibung des Vormärz. Seit 1990 Lehrtätigkeit am Cohn Institute for the History and Philosophy of Science and Ideas an der Universität Tel Aviv. Schwerpunkte in Forschung und Lehre: Geschichte und Philosophie der Sozial- und Kulturwissenschaften; Geschichte und Philosophie der Frankfurter Schule; Ästhetische Theorie, Kunst- und Musiksoziologie; der Holocaust in den politischen Kulturen Israels und Deutschlands.

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Name: Roderick King

Birthday: 1997-10-09

Address: 3782 Madge Knoll, East Dudley, MA 63913

Phone: +2521695290067

Job: Customer Sales Coordinator

Hobby: Gunsmithing, Embroidery, Parkour, Kitesurfing, Rock climbing, Sand art, Beekeeping

Introduction: My name is Roderick King, I am a cute, splendid, excited, perfect, gentle, funny, vivacious person who loves writing and wants to share my knowledge and understanding with you.